Für viele Eltern ist der Gedanke, das eigene Kind allein zur Schule gehen zu lassen, gewöhnungsbedürftig. Wenngleich Ampelanlagen und Zebrastreifen vor gefährlichen Unfällen schützen sollen, ist ein einhundertprozentiger Schutz nirgends gegeben. Dass vor allem das Verkehrsaufkommen eine Rolle spielen dürfte, zeigt die Unfallstatistik aus 2020. Lesen Sie auch: Sicherer Schulweg für Schulanfänger
So wenige Unfälle wie seit Jahren nicht
Wie das Statistische Bundesamt berichtet, verunglückten im vergangenen Jahr insgesamt 22.500 Kinder im Straßenverkehr. Auf den ersten Blick wirkt diese Zahl weiterhin immens, der Unterschied zu 2019 jedoch kann sich sehen lassen. Hier nämlich zählten die Experten rund 28.005 im Straßenverkehr verunglückte Kinder. Somit gilt 2020 mit einer deutlichen Senkung der Unfallzahl als Ausnahmejahr. Und nicht nur das: Das Statistische Bundesamt macht außerdem darauf aufmerksam, dass es sich um die niedrigsten Zahlen seit der Wiedervereinigung handelte.
Weniger Betrieb auf den Straßen als bedeutender Grund
Dass 2020 deutlich weniger Kinder im Straßenverkehr zu Schaden gekommen sind, lässt sich laut der Experten anhand mehrerer Faktoren erklären. So waren Kinder im schulpflichtigen Alter aufgrund der Lockdowns und Schulschließungen schlicht seltener auf der Straße unterwegs. Auch blieben Fahrten oder Fußwege zu nachmittäglichen Treffen mit Freunden oder im Verein meist aus.
Ein weiterer Aspekt, der die positive Entwicklung erklärt: Auch Autofahrer selbst stiegen 2020 erheblich seltener ins Auto. Viele von ihnen arbeiteten erstmals dauerhaft im Homeoffice, was die Auslastung der Straßen auch während der Hauptverkehrszeiten stark sinken ließ.
Eltern sind weiterhin gefragt
Sobald die Corona Pandemie ihren Griff vollständig gelockert hat, die Schulen wieder vollumfänglich geöffnet haben und auch das Homeoffice in den Hintergrund rückt, wird es auch auf Deutschlands Straßen wieder voller. Es bleibt daher für Familien essenziell, ihren Kindern weiterhin eine gute Verkehrserziehung zu ermöglichen und dafür zu sorgen, dass auch Vorschul- und Kindergartenkinder sicher zu Fuß und per Rad unterwegs sind.