Grauer Star

Text: C. D. / Letzte Aktualisierung: 04.05.2022

Seniorin beim Lesen
Ein Symptom des grauen Star: Die Sehschärfe lässt nach
Foto: © britta60

Inhaltsverzeichnis für diesen Artikel:

Augenerkrankung Grauer Star

Der graue Star ist eine Erkrankung, die zu den häufigsten Alterserkrankungen zählt. Sie wird fachlich korrekt als "Katarakt" bezeichnet. Der Name rührt von der grauen Färbung hinter der Pupille, die bei fortgeschrittener Erkrankung sichtbar wird. Dank moderner Medizin und der Weiterentwicklung der Operationsmethoden ist die Erkrankung heutzutage sehr gut behandelbar. Häufig wird der Graue Star mit dem Grüner Star verwechselt. Gerade im Alter sollte man regelmäßig zum Augenarzt gehen, um die Sehkraft überprüfen zu lassen. Je eher der Katarakt bei so einer Vorsorgeuntersuchung erkannt wird, desto besser kann der Arzt ihn behandeln.

Symptome bei Grauem Star

Der Graue Star geht mit einer Sehverschlechterung einher. Diese geschieht schleichend über einen längeren Zeitraum und ist vollkommen schmerzfrei. Nach und nach lässt die Sehschärfe nach. Besonders während der Nacht sind die Betroffenen empfindlich gegenüber Blendlicht und empfinden dies als äußerst unangenehm.

Mit fortschreitender Erkrankung legt sich ein nebliger Schleier vor das Sichtfeld, die Bilder werden zunehmend grauer, die Umrisse und Kontraste werden unscharf und schwächer. Räumliches Sehen fällt immer schwerer. Mitunter beschreiben Patienten eine leicht bräunliche Färbung des Sichtfeldes, ähnlich wie beim Tragen einer leicht getönten Sonnenbrille. Wird der Graue Star nicht behandelt, so führt die Erkrankung im schlimmsten Fall zur Erblindung des Betroffenen.

Wer ist vom Katarakt betroffen?

In mehr als 90 % der Fälle ist der Graue Star eine Alterserkrankung, die erst nach dem sechzigsten Lebensjahr in Erscheinung tritt. Da die Erkrankung nur langsam voranschreitet, wird sie häufig erst spät diagnostiziert und entsprechend erst im hohen Alter behandelt.

Selten sind Graue Star Erkrankungen in jüngeren Jahren. Sie können ihre Ursache zum Beispiel in Augenverletzungen, UV-Strahlung, Diabetes Mellitus, Nebenwirkungen von Medikamenten oder der Weißfleckenkrankheit Vitiligo finden.

Auch Menschen, die in Berufen mit heißen Materialien Umgang haben, wie Glasbläser oder Arbeiter am Hochofen, können am Grauen Star erkranken.

Worin liegen die Ursachen für eine Graue Star Erkrankung?

Kinder haben eine sehr klare Linse, sie können alle Farben und Kontraste sehr gut erkennen. Mit zunehmendem Alter jedoch färbt sich die Linse unseres Auges grau ein - sie wird trüb. Dadurch gelangt weniger Licht auf die Netzhaut, die Bilder werden ebenfalls trüb. Zu den Ursachen des Grauen Star zählen u.a. die UV-Strahlung, Diabetes, Reaktionen auf Medikamente, Rauchen oder die sogenannte Weißfleckenkrankheit.

Wie wird der Katarakt behandelt?

Patienten, die die Diagnose Grauer Star erhielten, sind oft verunsichert und fragen sich, wie sie nun weiter behandelt werden. Die gute Nachricht, die ihnen ihr Augenarzt mit auf den Weg gibt, ist, dass der Graue Star heute sehr gut behandelbar ist und mit hoher Wahrscheinlichkeit eine deutliche Verbesserung der Sehkraft erreicht werden kann. Dafür helfen jedoch keine Augentropfen oder Medikamente. Wird trotz Gläseranpassung der Brille keine Sehverbesserung mehr erreicht, ist der Punkt gekommen, an dem nur noch eine Operation das Sehvermögen wieder erhöhen kann. Ein Hinauszögern der OP hat den gravierenden Nachteil, dass eine Verhärtung der Linse eintritt und eine spätere Operation risikoreicher und damit schwieriger wird. Ihr Augenarzt wird mit Ihnen das Thema besprechen und dabei ihre eventuellen zusätzlichen Erkrankungen mit in die Entscheidungsfindung und die Kalkulation der Erfolgschancen einbeziehen. Jährlich werden in Deutschland mehr als 600.000 Patienten erfolgreich und in der Regel schmerzfrei operiert. Der Chirurg entfernt bei der Augenoperation die getrübte Linse und ersetzt sie durch ein künstliches Implantat, die Intraokular-Linse (kurz IOL genannt).

Grauer Star Operation

Es handelt sich bei dieser Operation um einen mikrochirurgischen Eingriff, der sogar meist ambulant erfolgt. Er ist normalerweise nahezu schmerzfrei und innerhalb von 10 - 20 Minuten abgeschlossen. Das Auge wird dafür lokal betäubt, danach wird es bewegungsunfähig, so dass der Arzt ohne großes Verletzungsrisiko operieren kann. Nur in wenigen Ausnahmen bevorzugen die Mediziner eine Vollnarkose, so zum Beispiel wenn ein Patient unwillkürliche Bewegung durchführt. Dies könnte bei einer Parkinsonkrankheit oder dem Restless-Legg-Syndrom der Fall sein.

Während der OP wird ein kreisrunder Schnitt mit einem Durchmesser von 5 mm getätigt. Im Folgenden wird die Linse mit Hilfe von Ultraschall zertrümmert und abgesaugt. Danach wird eine elastische neue gerollte Kunstlinse aus Silikon oder einem Acrylkunststoff durch einen kleinen ca. 3 mm langen Schnitt am Rande der Hornhaut eingesetzt. Sie entfaltet sich und platziert sich durch zwei elastische Bügel, die sich daran befinden, selbst. Der Operateur wird das Auge verbinden und erst am nächsten Tag den Verband wieder öffnen. Bereits zu diesem Zeitpunkt erkennen die Patienten meist eine sichtbare Verbesserung, wie deutlichere Farben oder ein helleres Bild. Für einige Zeit muss der Operierte noch verschiedene Augentropfen mehrfach täglich anwenden und regelmäßig nach zunächst einer, dann zwei und später 4 Wochen zur Kontrolle beim Arzt erscheinen. Die endgültige Sehstärke steht erst nach einem Vierteljahr fest, doch bereits nach drei Tagen kann der Patient wieder seinen alltäglichen Dingen nachgehen. Schonung und der Verzicht auf das Heben von schweren Gegenständen bleiben jedoch ein Muss für ca. sechs Wochen. Nach ungefähr 12 Wochen bieten viele Optiker ein neues Ausmessen der Sehstärke und die Bestellung neuer Brillengläser an.

Bei der Operation treten nur relativ selten Komplikationen auf, wie zum Beispiel eine Infektion oder eine Verletzung der Linsenhinterkapsel. Patienten, die sich durchgerungen haben, ein Auge operieren zu lassen, entscheiden sich meist schnell, auch das zweite Auge einer OP zu unterziehen. Denn die Sehverbesserung und damit verbunden die Lebensqualität erhöht sich zusehends.

Tipp:
Wohnt der Senior allein, empfiehlt es sich am Tag der Operation und in der anschließenden Nacht eine Aufsichtsperson in der Wohnung zu haben. So ist im Notfall jemand da und kann Hilfe holen.
Bitte beachten Sie: Wir geben hier nur allgemeine Hinweise! Bei Fragen wenden Sie sich bitte immer an einen Arzt Ihres Vertrauens!

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