Wenn das zweite Kind geboren wird

Kind und Baby
Wird das zweite Kind geboren ist das Erstgeborene
oft eifersüchtig - Foto: © lunaundmo


Inhaltsverzeichnis für diesen Artikel:

Wenn ein zweites Kind geboren wird, ändert sich alles im vertrauten Familienleben. Umstellungen, Liebe und Eifersucht werden die Zeit von nun an prägen.

Ein neuer Alltag beginnt

Wenn das zweite Kind auf die Welt gekommen ist, wird sich der Familienalltag gewaltig verändern. Die Eltern müssen nun ihre Aufmerksamkeit auf zwei Kinder verteilen. Nicht selten fühlt sich das erstgeborene Kind in dieser Zeit vernachlässigt. Dieses nicht zu unterschätzende Risiko sollten Eltern wirksam bekämpfen. Es ist beispielsweise sinnvoll, fest abgesteckte Zeiträume nur für das erstgeborene Kind zu reservieren. In den Folgejahren werden Auseinandersetzungen zwischen den beiden Kindern nicht vermeidbar sein. Das ältere Kind fühlt sich nach wie vor an zweiter Position, das jüngere Kind glaubt hingegen, dass es viel weniger Freiheiten als das erstgeborene Kind hat. Letzteres ist leider nicht nur subjektives Empfinden, sondern in vielen Fällen Realität.
Eifersucht der Geschwister auf das stillende Baby

Zweites Kind Eifersucht - Streit ist wichtig

Streit zwischen den Geschwistern wird es immer wieder geben. Auch wenn die Eltern das sicher nicht gerne sehen, aus pädagogischer Sicht ist Streit durchaus sinnvoll. In solchen Situationen lernen die Kinder, ihre Bedürfnisse offen auszusprechen und für diese auch einen gewissen Kampf auszuüben. Zudem lernen die Kinder, sich gezielt auseinanderzusetzen und beginnen, selbstständig Lösungen für die Probleme zu erarbeiten. Diese Fähigkeit ist nicht unerheblich, schließlich sind die Geschwister ja mehr oder weniger gezwungen, noch viele Jahre unter einem Dach zu leben. Was die Eltern nervt, sind für die Kinder wichtige Bausteine für ihr soziales Verhalten.

Die Rolle der Eltern

Eltern versuchen oft die Streithähne auseinander zu bringen, sie übernehmen gewissermaßen die Rolle eines Richters. Eine schwierige Position, da die Eltern oft gar nicht genau nachvollziehen können, warum ein Streit entstanden ist. Günstiger ist es, die Kinder selbst den Konflikt lösen zu lassen. Das funktioniert besonders gut, wenn die Eltern dabei nicht anwesend sind, da viele Konflikte unter Kindern oft nur aufrecht erhalten werden, weil man um die Gunst von Mutter oder Vater kämpft. Sollte ein Streit allerdings eskalieren und die Kinder handgreiflich werden, muss in jedem Fall eingegriffen werden. Aber auch hier gilt: hartes Eingreifen vermeiden und die Kinder stets dazu animieren, die Probleme selbst zu erkennen und zu lösen.

Interessantes Verhalten des Erstgeborenen

Fühlt sich das erstgeborene Kind durch den neuen Nachwuchs ins Abseits versetzt, kommt oftmals ein kleinkindartiges Verhalten zum Ausdruck. Es werden alte Windeln anprobiert, Schnuller in den Mund genommen und das Krabbeln wieder geübt. Auch wenn das vielleicht zunächst herzig erscheint, grundsätzlich ist es unangemessen. Es entspricht einfach nicht dem Alter des Kindes und sollte abgestellt werden. Es gilt dann, dem Kind sein Alter vor Augen zu halten und ihm bewusst Aufgaben zu übertragen, die das jüngere Kind noch nicht ausführen kann.
Ebenfalls nützlich kann die "Arbeit" mit dem jüngeren Geschwisterchen sein. Füttern oder Baden hilft sehr schnell eine emotionale Brücke zu schlagen und mögliche Eifersuchtserscheinungen zu beseitigen. Zudem hilft es vielen älteren Geschwistern, dem jüngeren Kind leitende Anweisungen zu geben, sofern diese angemessen sind.

Der zweite Nachwuchs kann für viel Stress und Aufregung sorgen. Das Zusammenspiel der Geschwister ist nicht immer einfach. Durch ruhiges und besonnenes Handeln lassen sich die meisten Probleme aber schnell beseitigen.
Text: D. D. E. / Stand: 14.05.2022

Sollten Sie Ihr Erstgeborenes noch stillen, können Sie nach der Geburt das Tandemstillen praktizieren.