Schüleraustausch zum Sprachen lernen

Text: D. S. (Pädagogin) / Letzte Aktualisierung: 14.05.2022

Schüleraustausch zum Sprachen lernen
Beim Schüleraustausch lernt man ganz einfach die Sprache - Symbolbild: © ehrenberg-bilder - stock.adobe. com

Was ist ein Schüleraustausch?

Der gegenseitige Besuch von einzelnen Schülern oder Schülergruppen verschiedener Länder wird im Allgemeinen als Schüleraustausch bezeichnet. Dabei gibt es verschiedene Formen des Austausches. Die klassische Form des Schüleraustausches wird zwischen zwei Schulen, oftmals in Partnerstädten gelegen, organisiert. In der Regel wird die Austauschmöglichkeit dabei mit einer Schule in einem Land gesucht, dessen Sprache Bestandteil des Unterrichts ist. Aus diesem Grund findet diese Form des Schüleraustausches häufig mit Schulen in Großbritannien und Frankreich statt, lokal gibt es Abweichungen und Austauschmöglichkeiten mit den Niederlanden, Polen oder Dänemark. Einige Schulen bieten auch Austauschmöglichkeiten mit englischsprachigen Ländern in Übersee.

Bei dieser Variante des Schüleraustausches besucht in der Regel eine ganze Schulklasse eine Partnerschule im Ausland. Die Schüler werden dabei jeweils einem Gastschüler zugeteilt, bei dessen Familie sie für die Dauer des Aufenthaltes untergebracht sind. Zu dieser Form des Schüleraustausches gehört auch der Gegenbesuch der Austauschklasse. In der Regel wird während des Schüleraustausches am Schulunterricht teilgenommen und der Austauschschüler bei seinem Freizeitprogramm begleitet. Einige Schulen organisieren auch begleitende Projekte, die die Schüler beider Länder zu einer engen Zusammenarbeit anregen sollen.
Ein derartiger Schüleraustausch dauert in der Regel ein bis zwei Wochen plus noch einmal den gleichen Zeitraum für den Gegenbesuch.

Weitere Form des Schüleraustauschs

Eine andere Form des Schüleraustausches, die sich immer mehr durchsetzt, ist der Aufenthalt einzelner Schüler in einem anderen Land. Gleichzeitig sind aus diesem Land Schüler in Deutschland zu Gast, allerdings nicht in denselben Familien untergebracht, häufig nicht einmal in derselben Region. Es handelt sich in diesem Fall vielmehr um einen ungesteuerten Austausch, der weniger auf Gegenseitigkeit beruht, sondern vielmehr dem kulturellen Austausch dient. Schüler aus Deutschland bevorzugen für ihren Schüleraustausch das englischsprachige Ausland, aber auch Länder in Südamerika und Asien erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Während des Auslandsaufenthaltes wird jeder Schüler in einer oder wechselnden Gastfamilien untergebracht und besucht die Schule im Gastland. In der Regel dauert ein solcher Austausch ein halbes oder ein ganzes Schuljahr. Die im Ausland verbrachte Schulzeit kann in Deutschland angerechnet werden. Nach seiner Rückkehr kann der Schüler in den meisten Fällen seine Schullaufbahn mit dem Eintritt in die nächste Klassenstufe fortsetzen. In einigen Fällen ist aber auch das Wiederholen des Schuljahres notwendig. Um diese Frage zu klären, sollte mit der jeweiligen Schule gesprochen werden. Üblicherweise findet ein Austausch in den Klassen 9-11 statt. Dies kann je nach Schule und Reife des einzelnen Schülers variieren.

Sämtliche Formen des Schüleraustauschens dienen dem Zweck, die fremde Kultur kennen zu lernen und die Kenntnisse in der jeweiligen Fremdsprache zu verbessern. Häufig wird dies erleichtert, wenn ein direkter Austauschpartner vorhanden ist, wie es bei den von Schulen organisierten Austauschprogrammen in der Regel der Fall ist. Bei anderen Formen des Schüleraustausches, wenn sich nicht zwei Schulklassen gegenseitig besuchen, kann es vorkommen, dass ein Schüler in einer Gastfamilie untergebracht wird, die keine, deutlich jüngere oder deutlich ältere Kinder hat. Dies muss aber nicht unbedingt negativ sein. In vielen Fällen fördert es die Selbstständigkeit des Austauschschülers, weil er im Schulalltag auf sich allein gestellt hat und keinen "Gastbruder" bzw. keine "Gastschwester" hat, an der er sich orientieren kann.

Was sollte man bei Austausch Organisationen beachten?

Wird der Schüleraustausch nicht über die Schule organisiert, gilt es einige Dinge zu beachten. In erster Linie ist es wichtig, eine seriöse Agentur für den Austausch zu finden. In der Regel kann hier der Englischlehrer (bzw. der entsprechende Fremdsprachenlehrer) weiterhelfen. Die Austauschorganisation ist bei der Beschaffung von Visa und anderer Unterlagen behilflich, organisiert eine Gastfamilie und einen Schulplatz. Nicht immer kann dabei die bevorzugte Region im entsprechenden Gastland realisiert werden. Dabei gilt, dass nicht nur New York, London oder Paris attraktive Städte sind. Häufig sind es die Kleinstädte, die den Austauschschülern das Einleben im fremden Land deutlich leichter machen.

Tipps für Gastfamilien

Eine Testphase in der Gastfamilie sollte obligatorisch sein. Natürlich gibt es überall gewisse Anpassungsschwierigkeiten und Menschen müssen sich erst gegenseitig kennenlernen. Doch sollte sich das Miteinander als unmöglich erweisen oder die Unterbringung als nicht angemessen, sollte ein Wechsel der Gastfamilie vonseiten der Agentur organisiert werden.

Beliebte Länder für einen Schülerautausch:

  • Neuseeland
  • Irland
  • Spanien
  • Australien
  • Kanada
  • Südafrika
  • Schweden
  • Russland
  • Brasilien
  • Finnland

Was kostet ein Schüleraustausch?

Ein wichtiger Aspekt bei der Planung eines Schüleraustausches ist die Finanzierung. Während der gegenseitige Besuch von zwei Schulklassen in der Regel nur wenig kostet, meist müssen nur die Reisekosten und ein wenig Taschengeld finanziert werden, kommt bei einer anderen Form des Austausches schnell eine gewaltige Summer zusammen. Einige Austauschorganisationen vergeben zwar Stipendien, aber in den meisten Fällen liegt die Finanzierung des Schüleraustausches in den Händen der Eltern. Es können durchaus Summen in Höhe von 1000€ pro Monat anfallen, eine nicht zu unterschätzende Summe, die nicht jedes Elternhaus stemmen kann. Die Finanzierung sollte auf jeden Fall vor Beginn des Austauschjahres geklärt sein, denn den Schüler ist es im Gastland häufig nicht erlaubt, einen Nebenjob anzunehmen und so zu ihrem Unterhalt beizutragen.

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