Vegane Ernährung für Kinder & Babys

Gemüsesuppe mit Hasengesicht
Vegane Ernährung für Kinder - Foto: © FomaA


Inhaltsverzeichnis dieses Artikel:

Veganismus ist umstritten

Keine Kuhmilch, keine Eier, keine Butter aufs Brot. Der Hotdog an der nächsten Straßenecke ist genauso tabu wie der Reibekäse auf den Nudeln. Wer auf tierische Produkte verzichtet, der hat dafür seine Gründe. Meist sind diese ethnischer Natur. Kinder von Veganern wachsen in der Regel ganz selbstverständlich in diese Ernährungsform hinein. Doch auch ohne vegan lebende Eltern kann es sein, dass der Nachwuchs ganz plötzlich seine Ernährungsgewohnheiten ändert. Wenn Kinder sich gesund ernähren wollen

Ähnlich wie beim Thema Impfen tobt auch um die vegane Ernährung ein erbitterter Streit. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät Eltern davon ab, ihre Säuglinge und Kinder ohne tierische Lebensmittel zu ernähren, da hierbei eine adäquate Nährstoffversorgung und somit die Gesundheit des Kindes nicht sichergestellt werden können. Die immer größer werdende Gruppe der Veganer sieht jedoch in dieser Äußerung eine veraltete Einstellung.

Genau wie bei vegetarisch ernährten Kindern müssen sich die betreffenden Eltern genau über den Vitamin- und Mineralstoffbedarf informieren. Spätestens hier wird deutlich: einfach alle tierische Produkte aus dem Speiseplan zu streichen ist inakzeptabel.

Vorteile der veganen Ernährung für Kinder

Ethisch, ökologisch und gesundheitlich korrekt leben - das ist das Ansinnen von Veganern. Ganz klar, dass sie diese Ernährungsform auch ihren Kindern mit auf den Weg geben möchten. Wirklich gut informierte Eltern setzen so nicht nur ein Zeichen gegen die untragbaren Zustände in der Massentierhaltung, sondern bewahren ihren Nachwuchs auch vor den Schäden der typischen Zivilisationskost, welche nicht selten viel zu fett und zuckerlastig ist. Vegan lebende Kinder haben fast nie Übergewicht und leiden als Erwachsene weniger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Zudem nehmen sie deutlich weniger Lebensmittelzusatzstoffe auf, da ihre Nahrungsmittel in der Regel naturbelassener sind. Allerdings ist nicht alles, was vegan ist, auch wirklich gesund. In dieser Ecke findet sich genauso Junkfood wie auch bei tierisch verarbeiteten Produkten. Daher gilt: lesen Sie stets gründlich die aufgedruckten Produktinformationen und achten Sie dabei auf die verwendeten Inhaltsstoffe.

Nachteile der veganen Ernährung für Kinder

Vegan zu leben bedeutet, sich genau Gedanken über den Speiseplan zu machen. Die Kost muss so zusammengestellt werden, dass es zu keinen Mangelerscheinungen in Folge von fehlenden Vitaminen und/oder Mineralstoffen kommt. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf das Eisen und auf das Vitamin B12 gelegt werden. Mit einer reinen pflanzlichen Ernährung ist es durchaus möglich, den Eisenbedarf zu decken. Besonders reich an diesem Mineral sind beispielsweise Quinoa, Amaranth, Hirse, Sesam, Kürbiskerne oder Linsen. Anders sieht es beim B12 aus. Dieses gelangt nur über tierische Lebensmittel in den Körper und muss daher meist supplementiert werden. Neben diesen ernährungstechnischen Besonderheiten haben es vegan lebende Kinder in der Gemeinschaft nicht gerade leicht. Vieles dürfen sie nicht essen: das Milcheis im Café, die Gummibärchen von der netten Tante an der Supermarktkasse oder den Quarkkuchen auf dem Kindergeburtstag. Einladungen bei Freunden oder Bekannten sind somit immer etwas komplizierter und selten spontan zu realisieren. Wer hier nicht aufpasst, manövriert sein Kind schnell ins Abseits.

Fazit: Kinder vegan zu ernähren ist durchaus möglich, wenn sich Eltern intensiv mit dieser Kostform beschäftigen und für ausreichend Abwechslung auf dem Speiseplan sorgen.

[ Sprechen Sie auch mit Ihrem Kinderarzt über diese Ernährungsform. Er kann Ihnen sagen, ob sie sich für Ihr Kind eignet und worauf Sie speziell achten sollten. ]
Text: K. L. / Stand: 14.05.2022

Lesen Sie auch: Vegane Ernährung in der Schwangerschaft
[Bitte beachten Sie: Unsere Artikel können nicht den Rat eines Arztes ersetzen. Bei gesundheitlichen Problemen wenden Sie sich bitte immer an einen Arzt Ihres Vertrauens!]

Gesunde Ernährung für Kinder:

[ Zum Seitenanfang ]