Sprachförderung durch Musik und Bewegung

Text: C. D. (Mutter) / Letzte Aktualisierung: 02.11.2023

Sprachförderung durch Musik und Bewegung
Sprachförderung durch Musik und Bewegung zuhause - Foto: © famveldman - stock.adobe. com

Musik beruhigt und regt an

Wie beruhigt eine Mutter ihr Baby wenn es weint oder nicht einschlafen kann? Sie singt und wiegt es dazu sanft im Arm. Dieses wunderbare Beispiel zeigt, wie eng Sprache, Bewegung und Musik miteinander verbunden sind. Sprache ist eine elementare kindliche Ausdrucksform. Sie entwickelt sich über viele Jahre bis hin zu einer vollständigen Lautsprache mit korrekter Grammatik, mit einem umfangreichen Wortschatz und einem ausgezeichneten Sprachverständnis. Bis dahin ist es ein langer Weg, bei dem Eltern ihre Kinder mit Musik und Bewegung spielerisch unterstützen. Auch Kinderkrippen und Kindergärten bauen viele ihrer Bildungsstandbeine auf Musik auf. Nicht ohne Grund.

Kinder fühlen sich durch Musik sofort angesprochen. Bereits im Mutterleib können die Babys die Sprache ihrer Mutter und Stimmen aus der Umgebung wahrnehmen. Viele werdende Mütter legen Spieluhren auf ihren Bauch, um ihr Kind schon vor der Geburt an eine beruhigende Melodie zu gewöhnen. Kaum dass das Kind auf der Welt ist, singt und wiegt eine Mutter das Baby ganz intuitiv, wenn es getröstet werden muss. Später ist Musik und Bewegung in einer Kombination ein idealer Begleiter für die sprachliche, aber auch motorische und kognitive Entwicklung eines Kindes. Außerdem fördert sie das Sozialverhalten eines Kindes. Musik, Sprache und Bewegung gehören als eine Einheit zur Erziehung eines Kindes einfach dazu. Lesen Sie auch: Kinder an Musik heranführen

Wie hilft Musik Kindern beim Sprechen lernen?

Kaum dass Musik erklingt, beginnen Kinder sich zu bewegen. Sie singen, tanzen und lachen. Sie kennen keine Vorurteile und lassen sich schnell auf Neues ein. Durch Musik lernen Kinder ein Gefühl für Sprache zu entwickeln. Durch den Rhythmus in Liedern aber auch Versen und Gedichten entwickeln sie eine gewisse Sprachmelodie. Ihnen fällt es leichter, Schwerpunkte in einem Satz zu setzen und einen Takt zu erkennen. Durch die Betonung und den Klang erkennen sie einfacher Satzinhalte, obwohl sie einige der Wörter noch nicht verstehen - ähnlich wenn Sie im Urlaub die dortige Landessprache nicht verstehen und doch erkennen, was Ihr Gegenüber von Ihnen möchte.

Kinder lieben das Spiel mit Instrumenten. Mit Klanghölzern, Trommeln und Schellenkranz improvisieren sie und experimentieren noch obendrein. Oft kann man Kinder dabei beobachten und ihnen zuhören, wie sie ständig neue eigene Melodiekreationen mit selbst erfundenem Text singen und sich dazu bewegen. Sie ahmen dabei alles nach, was sie hören. Jegliche Geräusche aus ihrem Alltag werden eingebaut, aber auch nachgeahmte Laute von Tieren oder Fahrzeugen usw. Musik fördert die Kreativität eines jeden Kindes und regt die Fantasie auf ganz erstaunliche Weise an.

Eltern entwickeln schnell ein Gefühl für den Umgang mit ihren Kindern und Musik. Sie erkennen, dass die Sprache ihrer Kinder durch Musik und Bewegung gestärkt wird. Schon Babys folgen aufmerksam den Händen ihrer Eltern, während diese Fingerspiele vorführen. Kleinkinder ahmen die Mimik und Gestik ihrer Eltern während des Singens oder Tanzen nach und versuchen dabei den Text verbal wiederzugeben. Kaum dass Eltern ihr Kind auf den Arm nehmen und "Brüderchen komm tanz mit mir..." singen, fangen diese an zu feixen, lachen und singen beschwingt in ihrer ganz eigenen Sprache mit.

Musikinstrumente für Kinder

  • Xylophon
  • Tamburin
  • Triola
  • Klanghölzer
  • Trompete
  • Trommel
  • Keyboard
  • Triangel

Einige bekannte Kinderlieder

  • Fuchs du hast die Gans gestohlen
  • Häschen in der Grube
  • Alle Vögel sind schon da
  • Backe, Backe Kuchen
  • Bi-ba-Butzemann
  • Kommt ein Vogel geflogen
  • Ein Männlein steht im Walde
  • Schlaf Kindlein, schlaf

Musikalische Früherziehung

Eltern sollten Musik in ihren Alltag einbauen und damit ganz nebenbei die Sprachentwicklung ihrer Kinder fördern. Das Gedicht vor dem Essen ist ebenso praktisch, wie das Lied vor dem Einschlafen, das Singen auf langen Autofahrten oder Finger- und Kniereiterspiele. Kleine Tänze aus Spaß zwischendurch sollten einfach zum Alltag gehören. Wer ganz speziell sein Kind zu diesem Thema fördern möchte, kann zahlreiche Angebote von Musikschulen oder Volkshochschulen mit Kursen für Musikalische Früherziehung nutzen.

Alle anderen können ganz simpel zu Hause ohne große Kurse und Musikstunden ihr Kind in seiner sprachlichen Entwicklung fördern. Behauptungen wie: "ich kann doch gar nicht singen" oder auch "da fehlt mir die Begleitung, ich weiß gar nicht welche Lieder geeignet sind!" sind keine Ausrede. Der Handel bietet eine Vielzahl an geschmackvoll illustrierten Liederbüchern oder Büchern mit Fingerspielen an. Wer keine Noten lesen kann oder unsicher ist, kann sich ganz einfach und preiswert Kinderlieder-CDs usw. kaufen oder in Kinderbibliotheken gratis ausleihen. Außerdem hält das Internet einen unerschöpflichen Fundus an Liedern, Reimen und musikalischen Spielen für Eltern und Kinder bereit. Drehen Sie die Musik aber nicht zu laut auf. Denn Lärmbelästigung durch Musik ist ein häufiger Streitpunkt zwischen Nachbarn!
[Bitte beachten Sie: Unsere Artikel können nicht den Rat eines Arztes ersetzen. Bei gesundheitlichen Problemen wenden Sie sich bitte immer an einen Arzt Ihres Vertrauens!]

Sprachentwicklung bei Kindern:

Erziehungstipps: