Brüste werden nach der Stillzeit kleiner

Text: K.L. (Stillberaterin und Mutter von 3 Kindern) / Letzte Aktualisierung: 30.03.2024

Frau stillt ihr Baby
Warum sind die Brüste nach dem Stillen kleiner und schlaffer? - Foto: © hedgehog94 - stock.adobe. com

Inhaltsverzeichnis dieses Artikels:
Eine Stillberaterin erklärt warum die Brust nach dem Stillen oft kleiner und schlaffer ist.

Die weibliche Brust steht nach der Geburt eines Kindes im Mittelpunkt des Geschehens. Sie dient als natürliche Nahrungsquelle für das Baby, welches daraus die wertvolle Muttermilch saugt. Ist die Stillzeit vorbei, so betrachten viele Frauen mit Verwunderung und etwas Wehmut ihre nun wieder kleineren Brüste und fragen sich, woran dies wohl liegen mag.

Bereits im Laufe der Schwangerschaft verändert sich die Brust. Sie wird größer und schwerer und die Brustwarzen dunkler. Dies kann jede Frau selbst beobachten. Doch was im Inneren der Brust passiert ist weitaus spannender. Bisher bestand diese hauptsächlich aus einer Kombination von Bindegewebe, Milchdrüsen und Fett. Die Milchgänge - durch sie wird die Muttermilch "transportiert" - sind übrigens von Geburt an vorhanden, doch erst die Hormone Östrogen und Progesteron sorgen für ein starkes Wachstum der Milchgänge und Milchdrüsen. Gegen Ende der Schwangerschaft hat dieses Netzwerk dann den größten Teil des Fettgewebes in der Brust ersetzt. Das macht sich natürlich am Gewicht bemerkbar: jede Brust kann sage und schreibe bis zu einem halben Kilogramm mehr wiegen als vor der Schwangerschaft! Die meisten Frauen und auch deren Männer sind erfreut über diese Tatsache und stolz werden sich größere BHs angeschafft.

Brust nach dem Stillen kleiner - Warum?

Früher oder später beendet die Mutter oder das Baby die Stillbeziehung. Noch eine ganze Weile nach dem letzten Saugen des Kindes kann es passieren, dass aus der Brust Muttermilch tropft oder auf Druck freigegeben wird. Dies kann sich bis zu einem Jahr hinziehen und ist völlig normal. Das Drüsengewebe in der Brust bildet sich langsam wieder zurück und natürlich geschieht dies nicht von heute auf morgen. Die Frau bemerkt diesen Prozess an ihren Brüsten und stellt fest, dass ihre in der Stillzeit getragenen BHs nicht mehr passen. Ihre Oberweite geht nicht nur zurück, sondern die Brüste fühlen sich auch wieder deutlich weicher und weniger prall an. Viele Frauen bedrückt diese Tatsache, haben sie sich doch mit einem volleren Busen deutlich weiblicher gefühlt. Doch Mütter mit von Natur aus großen Brüsten sind dankbar, dass sie nun endlich wieder ihre normalen Büstenhalter und Dessous tragen können.

Schlaffe Brüste nach Stillen - was tun?

Neben der Veränderung der Größe stellen Frauen nach der Stillzeit meist auch fest, dass ihre Brust schlaff geworden ist. Manch eine bekam vielleicht in der Schwangerschaft schon den "guten" Rat, besser nicht zu stillen, um sich ihre Oberweite nicht zu ruinieren. Doch das Stillen hat keinen Einfluss darauf, ob die Brust nach dieser Zeit schlaff ist oder nicht. Schlaffe Brüste nach dem Stillen lassen sich also nicht immer ganz vermeiden!

Betrachtet man die Tatsache, dass sich die weibliche Brust in der Schwangerschaft auf ihre Aufgabe, das Baby zu säugen, vorbereitet, so wird schnell klar, dass diese Veränderungen auch ohne das eigentliche Stillen geschehen. Entscheidet sich eine Frau nach der Geburt für eine Milchersatznahrung, so muss sich die Brust genauso wieder zurückbilden als wenn die Mutter über einen langen Zeitraum hinweg gestillt hat. Vielmehr kommt es auf das jeweilige Bindegewebe der Frau an, wie dieses die Zunahme der wachsenden Milchdrüsen und Milchgänge bereits während der Schwangerschaft verarbeitet. Die sichtbare Rissbildung des Bindegewebes lässt sich durch die Anwendung von speziellen Ölen nur bedingt minimieren. Vielmehr sollten Frauen die Schwangerschaft und die Stillzeit als ganz besondere Lebensphasen wahrnehmen, welche eben unter Umständen auch ihre Spuren hinterlassen.

Kleinere Brüste nach der Stillzeit sind auf den Rückgang des Drüsengewebes zurückzuführen. Dieser Vorgang ist völlig normal und unabhängig davon, wie lange die jeweilige Frau ihr Baby mit Muttermilch ernährt hat.

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