Mein Kind hat Angst im Dunkeln

Junge schläft friedlich
Ein Teddy oder Nachtlichter können helfen die
Angst im Dunkeln zu überwinden - Foto: © jörn buchheim

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Wenn Kinder Angst vor der Dunkelheit haben....

Fast alle Eltern sind irgendwann einmal gefordert, wenn das berühmt-berüchtigte Monster des Nachts unter dem Kinderbett lauert und der Nachwuchs vor Angst nicht einschlafen kann. Die Angst vor der Dunkelheit ist sehr häufig bei Vorschulkindern vertreten und wird von wilden Phantasien genauso genährt wie von Erlebnissen aus dem Alltag. Wenn eine Gardine durch den Luftzug bewegt plötzlich zum Gespenst wird oder das Kind felsenfest davon überzeugt ist, dass hinter dem Kleiderschrank ein Geist lauert, dann sind wir als Eltern gefragt.

Mit erwachsener Logik kommen wir bei kleinen Kindern nicht weiter. Gerade bei den 5- bis 6- jährigen Kindern verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Phantasie und sie erleben ihre Ängste als äußerst real. Alle Beschwichtigungen a la: "Es ist kein Monster im Zimmer! Nun mach die Augen zu und schlaf!" helfen dem Kind nicht. Aber etwas anders kann helfen: lassen Sie die Phantasie ein Stück weit Realität werden und begeben Sie sich mit dem Kind in die jeweilige Situation. Zugegeben: für uns Erwachsene mag diese Sichtweise seltsam anmuten, doch genau das ist es, was die Kinder brauchen. Sie wollen ernst genommen und verstanden werden und vor allem einen Partner an der Seite haben, der ihnen zuhört. Mehr zum Thema Schlafenszeiten für Kinder

Doch wie kann die Hilfe bei der Angst vor der Dunkelheit ganz genau aussehen?

Nun, es ist immer gut, konkret etwas gegen die Befürchtungen des Kindes zu unternehmen. Das Monster kommt in der Nacht ins Zimmer? Bevor Ihr Kind schlafen geht, können Sie gemeinsam bei angeschaltetem Licht einen Rundgang machen. Dabei wird unter dem Bett genauso nachgeschaut wie hinter dem Schrank oder dem Schreibtisch. Und bauen Sie ruhig gemeinsam mit Ihrem Nachwuchs eine Falle. Sollte das Ungetüm doch auftauchen, so wird es gleich hier lahm gelegt.

Nicht alle Kinder können Ihre Angst vor der Dunkelheit genau definieren und längst nicht alle Kids fürchten sich vor Gespenstern & Co. Vielfach ist es einfach so, dass die Dunkelheit an sich ein Gefühl der Unsicherheit auslöst. Des Nachts sehen die bekannten Möbelstücke und Spielsachen im Zimmer einfach anders aus und Geräusche werden viel intensiver wahrgenommen als am helllichten Tag. Diese Tatsachen werden durch die Phantasie des Kindes verstärkt und Ängste können die Folge sein. Schon ein klein wenig mehr Licht kann dem Nachwuchs Sicherheit vermitteln. Sehr beliebt sind Nachtlichter, welche man ganz einfach in die Steckdose steckt. Sie verbreiten nur einen Hauch von Licht, stören das Kind nicht beim schlafen und geben dennoch Orientierung im Raum. Auch die einen Spalt weit geöffnete Kinderzimmertür kann beruhigend wirken, wenn draußen im Flur das Licht leuchtet. Kleiner Tipp: machen Sie doch aus dem Nachtlicht ganz einfach ein "Beschützer-Licht" oder ein "Zauber-Licht". So verstärken Sie das Gefühl der Sicherheit bei Ihrem Kind.

Sind Sie früher auch immer mit Ihrem Lieblings-Teddybär ins Bett gegangen? Ja - solch ein Kuscheltier kann schon ein richtig guter Freund sein! Ihm kann man alles erzählen und er beschützt einem bei all seinen Ängsten. Sollte Ihr Kind noch keinen solchen Gefährten haben, dann wird es aber Zeit, dass dieser im Kinderzimmer Einzug hält! Ob "Beschütz-mich-Hund" oder Teddy, ob Plüschhase oder Puppe - etwas zum kuscheln im Arm zu haben wirkt beruhigend und vermittelt Geborgenheit.

In welchem Alter haben Kinder Angst vor dem Dunkeln?

Wie eingangs erwähnt, treten die meisten nächtlichen Ängste im Kindergartenalter auf. Doch auch Schulkinder sind nicht immer davor gefeit. Mit ihnen kann man jedoch ganz anders sprechen als mit kleineren Kindern. Das Spiel von Licht und Schatten beispielsweise kann man verdeutlichen, indem man mit den Fingern entsprechende Bewegungen macht, welche vor einer Lichtquelle ausgeführt werden und an der gegenüberliegenden Wand als Tiere ihre Schatten werfen. Auch das Phänomen des Windes lässt sich anschaulich erklären. So fürchtet sich das Kind dann vielleicht weniger, wenn die Gardine wackelt oder ein Windstoß einen leichten Gegenstand im Zimmer umwirft. Manchen Kindern hilft auch ein abendlicher Rundgang durch die Wohnung und die Tatsache, dass sie selbst die Wohnungstür zuschließen dürfen.
Ängste bei Kindern sind ganz normal und gehören zur Entwicklung einfach dazu. Wir können sie nicht verhindern, aber wir können versuchen, mögliche Ursachen dafür einzudämmen. Damit der Nachwuchs des Nachts gut schlafen kann und nicht vor Angst zitternd im Bett sitzt, sollte der Tag ruhig ausklingen. Es ist zu empfehlen, Kinder nicht allein vor den Fernseher zu setzen und ganz genau hinzuschauen, welche Sendungen sie konsumieren. Schon die Nachrichten können ein empfindsames Kind so aufwühlen, dass die dort zur Sprache gebrachten Themen es bis in die Träume hinein verfolgen. Wer nun denkt, dass Kinderfilme und Serien für die Kleinsten harmlos sind, der irrt. Denn was in unseren Augen normal und vielleicht sogar lustig ist, das kann ein Kind tief bewegen und eventuell auch Ängste hervorrufen. Ein Erwachsener als Gesprächspartner kann das Unbehagen des Kindes rechtzeitig spüren und adäquat darauf eingehen. Kind im Elternbett - Wie abgewöhnen?

Nachtlichter und Gute-Nacht-Rituale können helfen

Abendliche Schlafrituale beruhigen und geben Sicherheit. Kleinere Kinder lieben es, wenn die Eltern ihnen noch eine Geschichte vorlesen oder mit ihm gemeinsam singen. Größere Kids nutzen diese Zeit gern, um die Geschehnisse des Tages zu besprechen. Alles, was sie hier "loswerden" können, hilft, die Ängste in der Nacht zu reduzieren und entspannt einzuschlafen.
Text: K. L. / Stand: 15.09.2022

[Bitte beachten Sie: Unsere Artikel können nicht den Rat eines Arztes ersetzen. Bei gesundheitlichen Problemen wenden Sie sich bitte immer an einen Arzt Ihres Vertrauens!]

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