Schwangerschaftsgymnastik

Gymnastik in der Schwangerschaft
Gymnastik in der Schwangerschaft
Foto: © Hannes Eichinger


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Fit trotz dickem Bauch dank Schwangerschaftsgymnastik

Zugegeben: Es ist wohl eine der wenigen Situationen im Leben einer Frau, in der sie stolz darauf ist, dicker zu werden. Unglücklicherweise geht dies auch damit einher, dass Schwangere Verspannungen und Muskelschmerzen an Stellen spüren, die sie vorher wahrscheinlich nie für möglich gehalten hätten. Der Grund dafür ist klar: Der Körper einer schwangeren Frau ist Belastungen ausgesetzt, die außergewöhnlich sind. Die Körperhaltung der Schwangeren verändert sich mit zunehmendem Gewicht von Mutter und Kind. Völlig neue Muskelpartien werden plötzlich beansprucht, die vor der Schwangerschaft deutlich weniger aushalten mussten. Infolgedessen kommt es zu Fehlhaltungen.

Als Schwangere muss man sich sowieso meist zwangsläufig mit den typischen Schwangerschaftsbeschwerden abfinden, zum Beispiel Rückenproblemen, Krampfadern oder Ödemen (Wassereinlagerungen). Also fragen sich die Schwangeren: "Warum soll ich mich auch noch beim Sport anstrengen? Mir schmerzt eh schon jede Faser meines Körpers und jede Bewegung fällt mir schwer." All denen sei gesagt, dass Schwangerschaftsgymnastik zum einen diese Beschwerden lindern oder gar verhindern kann und zum anderen eine gute Schwangerschaftsgymnastik auch Entspannungs- und Atemübungen beinhaltet, die im Alltag nützlich und spätestens bei der Geburt hilfreich sein werden. Während des Sports, der im Übrigen nicht in Hochleistungssport ausarten sollte, wird auch der Sauerstoffgehalt im Blut erhöht. Das bedeutet, Ihr Kind hat auch etwas von der Schwangerschaftsgymnastik. Nach dem 3. Monat beginnen daher viele Frauen mit den ersten Übungen.
Sport in der Schwangerschaft

Verschieden Möglichkeiten für Gymnastik in der Schwangerschaft

Haben Sie sich entschlossen, etwas für Ihre Muskulatur aufgrund der angemessenen Bewegung auch für Ihren Kreislauf zu tun, dann sollten Sie für sich entscheiden, auf welche Weise Sie gern die Gymnastik in der Schwangerschaft ausüben wollen. Allein bzw. mit dem Partner zuhause oder lieber doch gemeinsam in einer Gruppe. Angebote gibt es viele. Zahlreiche Kliniken, Volkshochschulen und Familienzentren bieten die verschiedensten Kurse an. Hebammen bringen die Schwangerschaftsgymnastik gern in Verbindung mit einem Kurs für die Geburtsvorbereitung, quasi als ganzheitliches Konzept, um sich gesund auf die Geburt vorzubreiten. Informieren Sie sich vorher über das Programm und entscheiden Sie einfach aus dem Bauch heraus, was für Sie das Richtige sein könnte. Ein öffentlicher Kurs bietet den Vorteil, dass Sie eine genaue Anleitung durch qualifiziertes Personal erhalten und so Fehlbelastungen vermeiden können. Obendrein bietet solch ein Kurs die Möglichkeit, Abwechslung vom Alltag zu bekommen und sich mit anderen werdenden Müttern austauschen zu können, sozusagen als Sport für die Seele. Sinn macht so ein Kurs aber wirklich nur, wenn Sie die erlernten Übungen konsequent zu Hause weiterführen. Einige wenige Übungen jeden Tag bringen Ihnen mehr, als einmal pro Woche ein umfangreiches und stressiges Sportprogramm.

Es spielt keine Rolle, ob Sie vor der Schwangerschaft bereits sportlich aktiv waren oder aber völlig untrainiert Ihre Schwangerschaftsgymnastik beginnen. Die Bewegungen werden kaum ruckartig sein, vielmehr sanft und gezielt. Sie sind rückenschonend und entsprechend dem eingeschränkten Bewegungsraum einer Schwangeren angepasst. Erwarten Sie also keinen Ausdauersport. Sie sollten sich nicht verausgaben, sondern gezielt für bestimmte Muskelpartien zur Stärkung oder Lockerung trainieren. Zwischendrin wird es immer kurze Entspannungspausen geben.

Aber auch nach der Geburt sollten Sie sich fit halten. Und damit Ihr Baby kein Sportmuffel wird, empfiehlt sich Babygymnastik. Dabei wird die Beweglichkeit gefördert und sie können sich mit anderen Eltern austuaschen.

Die richtige Kleidung für die Gymnastik in der Schwangerschaft

Tragen Sie beim Sport bequeme Kleidung. Vergessen Sie einfach mal Ihr Aussehen, auch andere Schwangere werden in einfachen Trainingshosen dort erscheinen. Sie sollen schließlich keinen Schönheitswettbewerb gewinnen, sondern trainieren können, ohne dass ein Hosenbund oder etwas Sie in Ihren Bewegungen einschränkt. Und sind wir doch mal ehrlich, besonders sexy wirken Schwangere bei Ihren Übungen nun einmal eh nicht. Besorgen Sie sich einfach gutes Schuhwerk und einen vernünftig stützenden BH, trinken Sie ausreichend und genießen Sie die Zeit mit Gleichgesinnten, die aufgrund ihrer eigenen Schwangerschaft sehr gut nachempfinden können, wie Sie sich gerade fühlen.
Text: C. D. / Stand: 25.03.2023

[Bitte beachten Sie: Unsere Artikel können nicht den Rat eines Arztes ersetzen. Bei gesundheitlichen Problemen wenden Sie sich bitte immer an einen Arzt Ihres Vertrauens!]

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