Kompromisse in der Partnerschaft

Ein glückliches Pärchen
Machen Kompromisse wirklich glücklich?
Foto: © JENS SCHMIDT


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Wieviele Kompromisse verträgt eine Beziehung?

Wenn man sich gerade frisch verliebt und vielleicht schon einige gescheiterte Beziehungen hinter sich hat, möchte man alles tun, damit diesmal alles klappt. "Um meinem Freund zu gefallen und ihm alles Recht zu machen, habe ich mich selbst total aufgegeben. Ich musste alle meine lieben Freunde aufgeben, weil Sven sie nicht leiden konnte. Wir verzogen uns komplett in unsere vier Wände und hatten plötzlich keine Freunde mehr und zu nichts mehr Lust", erzählt die heute 40-jährige Ann. Viele Paare haben bereits Ähnliches erlebt. Kompromisse gehören in jede Beziehung. Doch wo genau liegt die Grenze zwischen Kompromiss und Selbstaufgabe und wie kann man sie finden?
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Glück durch Kompromisse?

Kompromisse in der Partnerschaft haben größtenteils ein recht schlechtes Image. Woran liegt das? Das Wort "Kompromiss" hat oftmals deswegen einen schlechten Beigeschmack, weil es meistens mit verlieren auf eine Stufe gestellt wird. Bei einem Kompromiss - so denkt man - gibt es bloß einen Gewinner und einen Verlierer. Doch gilt das auch für eine Beziehung? Nicht unbedingt. Ob im Beruf oder in der Familie: Bei jedem einzelnen sozialen Kontakt ist von allen Beteiligten ein gewisses Maß an Anpassung oder Kompromissbereitschaft nötig, erst recht in einer Beziehung. Und somit beginnt unsere Reise ins Land der Kompromisse.

Der "goldene Mittelweg"

Eine Beziehung kann nur dann funktionieren, wenn sich beide Partner wohlfühlen und glücklich sind. Ist ein Paar über die Phase der Verliebtheit hinaus, kommt es wahrscheinlich häufiger zu Konflikten, als zu Beginn der Beziehung. Das liegt daran, dass jeder Partner seine eigenen Vorlieben und Bedürfnisse hat. Will man den Konflikt beilegen, sollte man einen Kompromiss schließen. Dabei verzichten beide Partner auf einen Teil ihrer Forderungen und kommen einander entgegen. Manche sind vielleicht versucht, den Wünschen und Vorstellungen des Partners nach zu geben und zu allem von Haus aus Ja und Amen zu sagen. Das würde automatisch Selbstaufgabe bedeuten. Sich selbst aufzugeben, macht auf Dauer unglücklich und krank. Dass es nicht immer leicht ist, Kompromisse einzugehen, liegt auf der Hand. Allerdings lebt eine Beziehung vom gegenseitigen Geben und Nehmen. Und außerdem lohnt es sich für eine Partnerschaft, die Wünsche des anderen zu akzeptieren und zu beherzigen, da es automatisch auch bedeutet, eigene Freiräume zu schaffen.

Tipps für das Umsetzen von Kompromissen

Sprechen Sie mit Ihrem Partner offen über Ihre Gefühle und sagen Sie es ihm direkt, wenn sie sich als ständiger Verlierer bei den Konflikten sehen. Suchen Sie dazu einen passenden Zeitpunkt und ein angenehmes, ungestörtes Umfeld auf. Sprechen Sie dabei das Problem direkt an, z.B. wenn es um Ihre Freunde oder um Ihre Freizeit geht. Das Gespräch sollte dabei in der Ich-Form verlaufen, da es schließlich um Ihre Ansichten und Meinungen geht. Schaffen Sie Ihren eigenen Freiraum durch Distanz zu Ihrem Partner. Eine Beziehung gedeiht durch eine gesunde Abwechslung aus Nähe und Distanz. Suchen Sie sich ein Hobby, das Ihnen Spass macht, oder gehen Sie mit Ihren Freunden aus. Sie werden sich danach eine Menge zu erzählen haben, was eine Beziehung ungemein bereichern kann.
Text: T. V. / Stand: 14.05.2022

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